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Zentrale für Virenschutz geplant
9. Dezember 2009

Die Bundesregierung plant für 2010 eine zentrale Beratungsstelle, die Anwendern dabei helfen soll, ihre Rechner vor Viren und Bots zu schützen.

Ein Ausgangspunkt für diese Initiative ist, dass Internet-Provider technisch längst dazu in der Lage sind, vireninfizierte Rechner ihrer Kunden zu erkennen. Geplant ist, dass die Provider ihre Kunden telefonisch oder per Post auf die Viren hinweisen. Auch eine Internetseite, die den Nutzer bei der Einwahl ins Netz automatisch auf eine akute Virengefahr hinweist, ist angedacht.

Kernstück der bundesweiten Beratungsstelle soll ein Call-Center mit rund 40 Mitarbeitern sein, die die Anwender kostenlos per Telefon bei der Virenbekämpfung unterstützen sollen. Das Call-Center tritt aber erst dann auf den Plan, wenn es nicht gelingt, die Viren durch ein online bereit gestelltes Reinigungsprogramm zu entfernen.

Die Initiative ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und des Verbands der deutschen Internetwirtschaft (eco). In Deutschland sind schätzungsweise fast ein Viertel aller Rechner mit Viren verseucht, monatlich kommen allein 60.000 Neuinfektionen hinzu.

Obwohl dieses Konzept nicht neu ist, ist es rechtlich nicht ganz unumstritten, denn es ist fraglich, ob ein Internet-Provider den Netzverkehr des Kunden ohne weiteres inspizieren darf. Außerdem unterliegen die übermittelten Inhalte dem Fernmeldegeheimnis. Auf der anderen Seite dürfen Betreiber eines Telekommunikationsdienstes sich Kenntnis vom Inhalt verschaffen, wenn dies zum Schutz ihrer technischen Systeme erforderlich ist.

Es gibt also noch einigen Klärungsbedarf, trotzdem ist die Initiative, den Kampf gegen Computerviren aufzunehmen und die Verbraucher zu schützen, begrüßenswert.

Weitere Informationen:
Bundesregierung plant Zentrale gegen Computerviren
Deutschland-Zentrale gegen Botnetze geplant


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