5. August 2011
Moderne Technologien zur Gesichtserkennung und Informationen aus sozialen Netzwerken: viel mehr braucht es heutzutage nicht mehr, um die Identität fremder Personen auf der Straße zweifelsfrei zu festzustellen. Herausgefunden hat das ein Forscherteam an der Carnegie Mellon Universität, das hierzu einige Experimente durchgeführt hat.
Die Zutaten: Gesichtserkennungsverfahren, dank Cloud Computing enorme verfügbare Rechenkapazitäten und öffentlich zugängliche Informationen aus sozialen Netzwerken. Die kombinierte Nutzung dieser frei zugänglichen Techniken macht es möglich, Personen online und offline zu identifizieren.
Die Forschergruppe hat verschiedene Experimente durchgeführt, bei denen u.a. Nutzer einer Dating-Webseite identifiziert werden konnten, obwohl sie dort nur unter Pseudonym auftraten. Schlüsselelement hierbei ist das Gesicht, das als Verbindungselement zwischen Online- und Offline-Identität fungiert. Bei Personen, die online auf Fotos getaggt sind, kann demnach auch in einem eigentlich anonymen Umfeld ein Zusammenhang zwischen Gesicht und Name hergestellt werden. In einigen Fällen konnten die Forscher sogar anhand der Informationen, die allein mit Hilfe eines Fotos in sozialen Netzwerken auffindbar waren, die Sozialversicherungsnummer von Personen ermitteln.
Noch einen Schritt weiter gingen sie mit der Entwicklung einer Smartphone-Applikation, die zu den Gesichtern die entsprechenden Online- und Offline-Informationen in Echtzeit abruft.
So faszinierend moderne technische Möglichkeiten auch sind, Privatsphäre ist offenbar immer mehr auf dem Weg, ein sehr seltenes Gut zu werden.
Quellen:
Ein Foto sagt mehr, als manchem lieb ist (golem.de)
Pressemitteilung der Carnegie Mellon Universität (engl.)