Ein Fallbeispiel
Die Kommunikationslandschaft von Unternehmen ist nicht selten geprägt durch Insellösungen, d. h. für verschiedene Aufgaben werden jeweils unterschiedliche Anwendungsprogramme genutzt. Diese agieren getrennt voneinander, erfordern mitunter sogar die wiederholte Erfassung der zu verarbeitenden Daten. Besonders brisant ist dies, wenn ein Unternehmen noch dazu über mehrere verteilte, untereinander aber nicht vernetzte Standorte verfügt. Eine derartige IT-Infrastruktur macht einen unternehmensweit effizienten und nutzbringenden Umgang mit Informationen und letztlich Wissen nahezu unmöglich. Welch gravierende und kostspielige Folgen es haben kann, wenn Wissen im Unternehmen somit zwar vorhanden, praktisch aber nicht nutzbar ist, zeigt folgendes Fallbeispiel.
Die ACME AG (A Company, that Manufactures Everything) ist ein weltweit agierendes Industrieunternehmen mit mehreren Produktionsstätten auf verschiedenen Kontinenten. Im Jahr 2002 erwirtschaftete das Großunternehmen einen Umsatz von mehr als 10 Milliarden US-Dollar.
Die ACME AG verarbeitet ihre geschäftsrelevanten Informationen mit einem Warenwirtschaftssystem sowie vor allem und überwiegend in Word-Dokumenten. In den Word-Dokumenten finden sich Informationen unterschiedlichster Art, z. B. wichtige Daten zu Produktionsprozessen, dokumentiert durch beteiligte Mitarbeitergruppen sowie durch festgehaltene Messwerte und beschriebene Qualitätsfehler von Produkten und Prozessen.
Dass dieses wichtige Unternehmenswissen nicht effizient genutzt werden kann, hat vor allem folgende Gründe:
- Die Zahl der Dokumente vermehrt sich Jahr für Jahr um ein Vielfaches und ist für den Einzelnen längst nicht mehr überschaubar, geschweige denn systematisch zugreifbar und zielgerichtet handhabbar.
- Es ist kein übergreifender Suchalgorithmus für einen Pool von Word-Dokumenten vorhanden.
- Die einzelnen Standorte des Unternehmens können ihr Wissen nicht teilen, da kein gemeinsames System vorhanden ist, das dies ermöglicht.
Wertvolles und für den Unternehmenserfolg u. U. entscheidendes Kapital in Form von Wissen ist somit zwar vorhanden, aber nicht verfügbar.
Besonders gravierend war dies im folgenden Fall, der zu erheblichen finanziellen Einbußen führte: In dem Hamburger Werk der ACME AG trat bei der Fertigung von Radlagern ein Fehler auf. Es entstand Werkstoffkorrosion – ein beträchtlicher Qualitätsverlust, der so schnell wie möglich behoben werden musste. Mit Hochdruck machte sich das Qualitätsmanagement an die Ursachenforschung, die auch mit hohem Personalaufwand noch mehrere Wochen in Anspruch nahm und einen Gesamtschaden von mehreren 100.000 USD verursachte. Des Rätsels Lösung: Die Korrosion entstand durch den zu hohen Kalkgehalt des verwendeten Wassers.
Zufällig stellte sich später heraus, dass in dem Berliner Werk der ACME AG Jahre zuvor dasselbe Problem aufgetreten war. Doch nicht nur das: der Fehler wurde beseitigt und das Vorgehen zur Problemlösung ordnungsgemäß dokumentiert, mit vergleichbarem Personaleinsatz und ähnlichen finanziellen Aufwendungen. Auf diese Weise hat die ACME AG für denselben Fehler zweimal bezahlt. Dies hätte durch Wissensmanagement und Wissensteilung leicht vermieden werden können.
Das Fallbeispiel macht deutlich, wo die Probleme von Unternehmen im Umgang mit Wissen liegen und zeigt Ansatzpunkte für Lösungsmöglichkeiten auf.
Das richtige Wissen zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Vorrangiges Ziel für die ACME AG ist, das „verlorene“ Wissen wiederzugewinnen und Instrumente zur Verfügung zu stellen, die das schnelle Auffinden benötigter Informationen ermöglichen. Außerdem muss sichergestellt werden, dass alle Standorte gleichermaßen an dem allgemeinen Unternehmenswissen teilhaben können. Damit lautet die Aufgabe: Integration eines globalen Wissensmanagementsystems.
Ein solches Wissensmanagementsystem stellen wir Ihnen mit unseren Lösungen auf Basis des OMEGA-Frameworks zur Verfügung.